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Empirische Studie über Instrumente zur Analyse der Lohngleichheit in der Schweiz

Wie verändert sich die Verteilung der Ergebnisse in Abhängigkeit von den Modellparametern?

Das Projekt

Im Kanton Waadt führt die Commission de contrôle des marchés publics et des subventions (CoMPS) Kontrollen zur Einhaltung der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern durch und verwendet dabei das Standardanalyseinstrument des Bundes (Logib).

Seit seiner Einführung war Logib Gegenstand mehrerer wissenschaftlicher Untersuchungen um sicherzustellen, dass es der Realität des Arbeitsmarktes bestmöglich angepasst ist. Diese wissenschaftlichen Diskussionen konzentrieren sich auf die Datenaufbereitung sowie auf statistische Aspekte, die mit den Analysen mit Logib verbunden sind.

In diesem Zusammenhang hat das Bureau de l'Égalité entre Femmes et Hommes (BEFH) des Kanton Waadt CORESO beauftragt, eine konzeptuelle und empirische Überlegung zu relevanten statistischen Elementen durchzuführen sowie die Verteilung der Ergebnisse nach den relevanten statistischen Tests zu bewerten.

Unser Beitrag

Dank der langjährigen Erfahrung unseres Forschungsteams im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter in der Schweiz sowie mit ökonometrischen und statistischen Analysen konnte eine detaillierte empirische Studie durchgeführt werden. Die Studie untersucht wie die Verteilung der Ergebnisse in Abhängigkeit von den Merkmalen der arbeitgebenden Einheiten und von statistischen Elementen des Modells variiert. Um eine möglichst hohe Repräsentativität zu erreichen, verwendete CORESO die Daten von mehreren Tausend arbeitgebenden Rechtseinheiten, die in der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2018 vertreten waren.

Das Ergebnis

Die Studie enthüllt die unterschiedlichen Verteilungen der Ergebnisse in Abhängigkeit von den Merkmalen der Unternehmungen und den Parametern des Logib-Modells. Einerseits zeigt sie, dass 19,1 Prozent der Unternehmungen die Lohngleichheit nicht einhalten, wenn die Toleranzschwelle von 5 Prozent angewendet wird, während sich dieser Anteil auf 50,2 Prozent beläuft, wenn es keine Toleranzschwelle gibt. Andererseits stellt der Bericht auch fest, dass Einheiten mit einem höheren Frauenanteil in der Belegschaft und insbesondere in der Führungsebene die Lohngleichheit eher einhalten. Diese Analyse wird es den Behörden ermöglichen, die Auswirkungen möglicher Anpassungen des Analysemodells besser zu verstehen, und somit zu einer Entscheidungsfindung beitragen, die auf soliden empirischen Erkenntnissen beruht. Die in dieser Untersuchung gelieferten konzeptuellen Überlegungen werden auch als Element für die Diskussion zwischen den Expertinnen und Experten dienen, die Lohngleichheitskontrollen durchführen, und so zu einer kontinuierlichen Verbesserung beitragen.

Link zur Studie: Réflexion empirique sur le seuil de tolérance utilisé lors des contrôles de l'égalité salariale (Französisch).

Weitere weiterführende Links

Etat de Vaud, Pressemitteilung vom 14. Juni 2022: Le Conseil d'Etat réaffirme sa détermination contre les inégalités entre femmes et hommes

Etat de Vaud, Commission de contrôle des marchés publics et des subventions - CoMPS: Guidelines for the control of the respect of equal pay

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